Naturnaher Garten am Hang
Unsere Kunden, die ein ökologisches Holzhaus an einem stark abschüssigen Grundstück errichtet hatten, waren auf der Suche nach einem Gartenbauer, der Zuhören, Planen, Mitdenken und Umsetzen kann.
Weil wir eben nicht auf die Produkte eines Groß- bzw. Baustoffhändlers mit absatzstarkem Außendienst beschränkt oder fokussiert sind, konnten wir hier die Vorstellungen unserer Kunden zu deren vollen Zufriedenheit umsetzen. In schwierigem Gelände und unter widrigen Witterungsbedingungen entstand auf dem abschüssigen Grundstück eine für die junge Familie gut nutzbare, ästhetisch ansprechende und ökologisch vorteilhafte Oase ums Haus. Bei der Bepflanzung haben wir „nur“ beratend gewirkt – diese Arbeiten erledigen unsere Kunden hier sukzessive selbst.
Ausgangslage
Den Ausgang unserer Überlegungen und Arbeiten bildete die vom Bauunternehmen grob eingeebnete Fläche ums Haus mit mehreren Geländestufen zu Nachbargrundstücken und zwischen Haus und Carport. Der Untergrund an dieser Stelle ist gewachsener schwerer Boden, großteils lehmig, teils auch sandig. Eine Holzterrasse war noch im Leistungsumfang des Holzbauers enthalten, die große Teile der Geländekontur vorgegeben bzw. zumindest stark beeinflusst hat. Diverse Kies- und sonstige Baureste waren auf dem Grundstück verteilt.
Umfang unserer Arbeiten
Nach der Planung, die ganz altmodisch vor Allem vor Ort besprochen und direkt im Gelände abgesteckt oder mit Handskizzen erledigt wurde, waren wir zuständig für die Erstellung des Unterbaus für die Terrasse und deren Abgrenzung zur Grünfläche, die Modellierung des Geländes, den Bau der Trockenmauern, die Pflasterflächen vor dem Hauseingang sowie die Treppe zur Haustüre. Bei der Bepflanzung haben wir beratend mitgewirkt und einiges an Anschauungsmaterial (Bücher, Kataloge) bereitgestellt. Wir stehen hier auch für Fragen beim Rückschnitt jederzeit zur Verfügung.
Geländekontur und Naturstein als zentrales Gestaltungselement
Aus der Geländekontur und der Lage der Gebäude ergaben sich einige Grundlagen bzw. Notwendigkeiten für die Gestaltung dieses Gartens. So waren einige Geländestufen zu integrieren, wobei noch nutzbare Fläche erhalten bleiben sollte und die Fläche vor dem Hauseingang inkl. dem Boden der Gerätehütte zu befestigen war. Außerdem war der Höhenunterschied zwischen Carport und Haustür zu überwinden; vor selbiger waren deshalb zwei Stufen unumgänglich. Gleichzeitig musste der Ablauf größerer Mengen Niederschlagswasser gewährleistet werden, ohne dass im Garten über längere Zeit Seen/Pfützen entstehen.
Der Wunsch der Bauherren, dabei so wenig Beton wie möglich zu verwenden, deckt sich voll mit unseren Ansichten und unserer Arbeitsweise. Alle Geländestufen wurden deshalb mit echten Trockenmauern versehen, die Lebensraum für teils seltene Tiere bieten. Als Pflaster kam klassisches gebrochenes Kleinsteinpflaster zum Einsatz, das gewölbte Konturen problemlos mitmacht. Der Aufgang zur Haustüre besteht nicht etwa aus einzelnen Stufen, die einen stabilisierenden Unterbau benötigen, sondern aus zwei massiven Steinblöcken. Trockenmauerwerk, Pflaster und Hauseingang bestehen aus Kirchheimer Muschelkalk, den wir direkt ohne Zwischenhandel vom Steinbruch beziehen.
Die große Terrasse
Wie eingangs schon erwähnt, war der Bau einer Terrasse im Leistungsumfang der Holzbaufirma enthalten und fest eingeplant. Wir haben hierfür den notwendigen Unterbau geschaffen (mit unerwartet umfangreichen Erdarbeiten wegen unerwartet wenig Frostschutzkies) und die Abgrenzung erdacht und eingebaut. Verwendet wurde gewalzter roher Flachstahl, der in einem Fundament aus Beton sitzt. Oberflächenwasser kann so kaum unter die Terrasse laufen, auch größere Tiere haben es schwer und diese Form der Abgrenzung fügt sich sehr zurückhaltend in den Rest der Fläche ein. Das Rohmaterial wurde von uns auf der Baustelle an die Terrasse angepasst zugeschnitten, gebohrt, verschraubt und einbetoniert. Selbstverständlich wurden alle Kanten sauber abgerundet.
Trockenmauern – langlebig, schön und ökologisch vorteilhaft
Für die Befestigung der Geländestufen durften wir in diesem Garten mehrere echte Trockenmauern aus Bruchstein errichten. Das bedeutet: Kein Beton unter oder hinter der Mauer, kein Klebstoff irgendwelcher Art zwischen den Steinen. Die Technik der Trockenmauern ist sehr alt und über lange Zeit bewährt; die Mauern sind ein wenig flexibel und machen so leichte Geländebewegungen mit. Sie sind außerdem mangels Mörtel und ähnlichem außerdem reparabel, sofern die Steine noch vorhanden und intakt sind. Vielerorts waren sie früher bei Weinbergen selbstverständliches Geländeelement zur Terrassierung der Flächen; zum Einsatz kamen häufig die Steine, die man aus den Flächen ausgeklaubt hatte. Hier wurden handversetzbare Muschelkalk-Bruchsteine verwendet.
Der Nachteil dieser Technik ist die aufwändige, rein manuelle Errichtung, die große Sorgfalt, Kraft und Augenmaß erfordert. Jeder Stein wird von Hand an Ort und Stelle gelegt, viele müssen mit dem Meißel zugerichtet werden und die meisten werden mehrfach angehoben, probiert und wieder verworfen, bis sie ihrem Platz haben. Es ist körperlich extrem anstrengende Arbeit, dafür aber ohne Maschinenlärm und mit einem ästhetisch und technisch sehr befriedigenden Ergebnis.
Gekiester Hof mit Trockenmauer
Der Hof bzw. die Einfahrt zum Carport wurde bereits beim Erdbau aufgekiest und verdichtet. Wir haben hier zum Garten hin eine Trockenmauer errichtet, deren Verlauf ein problemloses und sicheres Ein- und Ausfahren ermöglicht. Das Niveau der Einfahrt wurde in diesem Bereich und zum Haus hin angepasst und die Kontur auf der anderen Seite etwas begradigt. Der schmale Geländestreifen links der Einfahrt wurde von uns mit Boden aufgefüllt und somit zum Pflanzen vorbereitet.
Eingangsbereich aus einem Guss
Auch in diesem Bereich haben wir konsequent mit dem gleichem Material gearbeitet, es aber in Größe und Form bestmöglich an seinen Zweck angepasst. Die Fläche wurde mit Kleinsteinpflaster in Bögen verlegt (das Pflaster geht direkt in die Gerätehütte durch), wobei die komplette Fläche ein Gefälle von Haus weg und aus der Hütte heraus in Richtung Carport besitzt. Vor der Haustüre selbst haben wir durch den Steinbruch zwei Blöcke auf Maß fertigen lassen. Durch angepasste Oberflächen und einen eingelassenen Gitterrost (selbstverständlich nicht rostend – aus Edelstahl) fügen sich auch diese beiden massiven Bauteile harmonisch in diesen Bereich ein. Die beiden Platten wurden übrigens nur manuell und mit etwas Hirn an Ort und Stelle gebracht – für Maschinen war hier kein Platz.
Abschließendes und einige Impressionen
Wir hoffen, dass Sie durch diesen Bericht einen Eindruck davon bekommen haben, wie wir arbeiten, worin wir gut sind und was man auch aus schwierigem Gelände herausholen kann – ohne Betonmauern, stattdessen mit Augenmaß und ästhetischem Gespür. Hier noch einige Impressionen, die, wie auch fast alle anderen Photos, an einem sehr heißen Sommertag Anfang Juli 2025 entstanden sind – nicht mal ein Jahr nach der Anlage des Gartens.
Beratung und Umsetzung
Haben Sie Fragen zu den vorgestellten Arbeiten und möchten ein ähnliches Projekt in Ihrem Garten verwirklicht wissen? Oder können wir für Sie – oder mit Ihnen – etwas ganz anderes umsetzen?
Wir beraten Sie gerne und unverbindlich!